Die Provinz Reggio Emilia ist zusammen mit Modena das Land des Lambrusco. Seit der Römerzeit war der Lambrusco ein fester Bestandteil der Wirtschaft des Gebiets: die Rebentriebe wurden wie Girlanden zwischen den Bäumen festgebunden, und noch heute kann man an den Ulmen einige "verheiratete" Reben finden. Innerhalb der Provinz Reggio Emilia sind die Hügel von Scandiano und Canossa seit Jahrhunderten für die Qualität der dort produzierten Weine bekannt. Im 15. Jahrhundert schrieb die Großherzogin der Toskana, Ehefrau von Francesco I. de‘ Medici, in ihr Reisetagebuch "Der gute Wein von Scandiano, frisch und schäumend". Der Erfolg dieser Weine war so groß, dass sie bald exportiert wurden, wie Venturi in seiner Analyse des Weinsektors im 18. Jahrhundert feststellt und dabei auch sein persönliches Urteil abgibt: "In Duft, Geist und Geschmack übertreffen sie alle anderen Weine, die von Rimini bis Piacenza hergestellt werden, somit kaufen sie gerne die Ausländer". Lambrusco ist die wichtigste Rebsorte in diesem Gebiet. Man sollte jedoch auch einige andere Sorten nicht vergessen, die einen ausgezeichneten und sehr charakteristischen Wein hervorbringen, wie zum Beispiel die intensive und aromatische Malvasia di Candia und die einheimische Spergola.